Vom Führen und Folgen
Kennt ihr die kleinen Entenkinder, wie sie der Mama hinterherlaufen. Wenn die Entenmama ruft, folgen ihr die Kleinen. So ist es in der Natur aufgebaut, die Kleinen folgen den Grossen.
Wir Menschen sind Teil der Natur – Was braucht es für uns und unsere Kinder, damit dieses Naturgesetz bestmöglich wirkt?
Für mich war es eine grosse Entdeckung und eine tiefer Wandel zu verstehen, dass Kinder gerne folgen. Ja das sie es sogar von uns erwarten, dass wir ihnen Orientierung geben, was geht und was nicht geht in dieser neuen Welt, die sie mit uns kennen lernen. Wenn wir Erwachsenen in einer entspannten, liebevoll zugewandten Art mit Ihnen sind, ist es ihnen von innen heraus gar nicht anderes möglich, als unseren Weisungen gerne zu folgen.
Aus meiner eigenen Geschichte und dem was ich im zusammen sein mit Kindern und Erwachsenen bisher erlebt habe, schien es so als seien Kinder grundsätzlich frech und übergriffig und man muss sie zum zu hören und tun was man möchte zwingen. Dazu braucht es Schimpfen, Beschämen, Druck machen und Strafen.
Es ist eine grosse Tragik, wie seit vielen Generationen Hilflosigkeit und Gewalt im Kontakt mit Kindern weiter gegeben wird. Ich glaube es ist viel Unwissenheit darüber da, wie es eigentlich gehen kann und unsere eigenen nicht geeigneten Erfahrungen aus unserer Kindheit, die uns hier im Wege stehen.
Viele von uns treten an mit der Idee es besser zu machen für unsere Kinder, als wir es schmerzlich erlebt haben.
Dabei geht uns einerseits das Führen wollen verloren und wir landen in der Kindzentrierung, wo die Kinder im Mittelpunkt stehen und sich der Instinkt geführt werden zu wollen verkehrt in Kind: „Ich muss führen und sagen wo es hier lang geht. Es gibt ja keinen der es tut.“
Für die Kinder eine Überforderung und für die Eltern ein super anstrengende Lebenssituation.
„Was möchtest du jetzt raus gehen oder drinnen bleiben?“ „Möchtest du die Jacke anziehen?“
Ihre seht schon, eigentlich ist es gar nicht möglich, die Kinder diese Dinge entscheiden zu lassen.
„Wir gehen jetzt raus, bitte zieh dir deine Jacke an.“ Kind: „Nein Mama, ich gehe nicht raus.“
Ich als Mama bleibe ganz entspannt. Ich habe gelernt, dass Kinder unter 7 Jahren in der Regel erst einmal NEIN sagen, wenn ich etwas von ihnen möchte. Zusätzlich weiss ich, dass sie Zeit brauchen, bis die Weisungen bei Ihnen landen. Also bleibe ich einen Moment liebevoll und präsent einfach da. Bin innerlich mit mir und mit meinem Kind verbunden.
Nach c.a. 1-2 Minuten sage ich wieder: „Jetzt gehen wir raus bitte zieh deine Jacke an.“
In der Regel folgt mir mein Kind dann.
UND immer wieder gibt es Situationen, wo es so nicht für mich geht und ich selbst nicht in der Ruhe bin so zu agieren.
Dann erscheint meine Vergangenheit im Hier und Jetzt und für mich ist es wichtig mich drum zu kümmern und eine Übung dazu zu machen, um zu verstehen, welche alten Gefühle und Bedürfnisse sich hier zeigen wollen.
Das ganz klare Führen und Folgen erwarten Kinder im Alter von 0 bis c.a. 7/8 Jahren. Danach ist ihr Gehirn so gereift, dass sie selbst Dinge abwägen können und wir sie in Entscheidungen einbeziehen.